Freundschaft, Respekt und Haltung.

Meine Vita

Musiker, Produzent, Arrangeur und Komponist Martin Johnson ist neben vielen Aufgaben, Auftritten und Tourneen auch Dozent an der Hochschule für Kirchenmusik in Rottenburg mit dem Schwerpunkt Jazz- und Popularmusik sowie Producing.

Davor war ich über 25 Jahre lang Lehrer für Jazz- und Popklavier an der Musik- und Kunstschule in Böblingen und dort auch Fachbereichsleiter für Klavier.

Was ihm in seiner musikalischen Laufbahn besonders wichtig war?

Musikalisch, aber auch aus meiner Sicht als Vater ist für mich die enge Beziehung zu meinem Sohn Lucas, der, wie ich, die Leidenschaft zum Beruf gemacht hat und am international renomierten „Jazzcampus“ in Basel studiert. Schon als er 3 Jahre alt war habe ich bei ihm gemerkt: Kinder springen auf Jazz an. Man muss es ihnen nur schmackhaft machen und sich mit Ihnen musikalisch beschäftigen und fördern.
Das ist mir, so denke ich, gelungen!
Jazz kindgerecht zu verpacken, das war dann auch die Idee hinter dem Projekt „Jazz for kids“ bei dem Lucas ja immer wieder ab seinem 7. Lebensjahr dabei war.

Zusammen mit meiner Musikerkollegin Ruth Sabadino entstand daraus eine wunderbare Arbeit, die mich sehr ausgefüllt hat.

Heute unterstütze ich Lucas bei seinen Produktionen und im Studio.

Als ich ungefähr 40 Jahre alt war, hat mich gerade die Arbeit mit Lucas (www.lucasjohnson.de) noch mal so richtig inspiriert. Ich merkte dabei, dass ich keine Zeit habe, mich auszuruhen. Die Arbeit mit ihm hält mich sozusagen wach!

Die Bedeutung von Freundschaft in der Musik?

Ich sehe es als großes Privileg, selbst wählen zu können, mit wem ich arbeiten möchte. Heute mache ich quasi nur noch Musik mit Leuten, die ich gut finde und wertschätze. Leute wie Henni Nachtsheim oder Christian Meyers fallen mir da beispielsweise ein. Das sind Menschen, die mich inspirieren, mich wertschätzen und die ich selbst sehr schätze. Nicht nur als Musiker, sondern vor allem auch als Menschen. Im Laufe der Zeit sind da echte Freundschaften entstanden. Man ist eben nicht "nur" geschäftlich verbunden, sondern die Leute mit denen ich Musik mache, mit denen würde ich auch in den Urlaub fahren. Natürlich müssen das auch gute Musiker sein, aber letztlich ist es doch das Menschliche was zählt. Ich lege weniger Wert auf Auszeichnungen, sondern viel wichtiger ist mir die emotionale Verbundenheit mit meinen Musikern. Danach suche ich mir auch die Menschen aus, mit denen ich arbeite.

Wie das ist mit dem eigenen Sohn Musik zu machen?

Die Arbeit mit meinem Sohn war von Anfang an sehr inspirierend. Ich freue mich und sehe es als Privileg, dass er mich gerne fragt und heute mit mir auf Augenhöhe arbeitet.

Das Trio JMJ, in dem wir zusammen auftreten, ist heute für mich das vorherrschende Projekt. Da setze ich gerne richtig viel Energie rein.

Als Vater ist es besonders schön, zu sehen, dass der erwachsene Sohn sein Auskommen in der Musik haben wird und dass ich mir keine Sorgen machen muss. So kann man doch sagen: Die Sache ist perfekt gelaufen!

Auf die Frage, auf was es in der Musik seiner Meinung nach ankommt?

Meinen Studenten an der Hochschule sage ich immer: Musik braucht Haltung! Überlegt euch, was ihr rüberbringen wollt. Was ihr ausdrücken wollt. Es steckt immer was dahinter, wenn ich musiziere. Wenn ich leer bin, setze ich mich nicht ans Klavier. Und Professionalität ist dann eben dort, wo ich nicht nur meine eigenen Gefühle ausdrücke, sondern gezielt und reflektiert spiele. Professionalität erreiche ich eben nur durch Disziplin und nicht durch einfach mal drauf los spielen.

Beim Komponieren sage ich immer: Name it! Überlegt euch fünf Adjektive und schreibt die Musik dazu. So erhält die Komposition Ausdruck!

Wie ist das, vor Publikum zu spielen?

Professionalität bedeutet, dem Abend entsprechend zu spielen. Eigene Gedanken und Gefühle hinten anstellen zu können und reflektiert zu spielen. Auch das hat wieder mit Haltung zu tun. Was kann ich dem Publikum zumuten? Wo muss ich Dinge vielleicht weich oder anders verpacken? Was möchte ich vermitteln?

Mein Dank geht an alle Künstler, mit denen ich gearbeitet habe. Hier nur eine Auswahl: Die Fantastischen Vier, Nina Hagen, Thomas D, Badesalz, Michael Mittermeier, Rick Kavanian, Henni Nachtsheim, Anke Engelke, Philipp Poisel, Tony Lakatos, Axel Schlosser, Gerd Knebel, Jakob Hansonis, Wolf Maahn, Willy Astor, Die kleine Tierschau, Christian Meyers, Bodo Schopf, Michael Küttner, Ian Plewka, Christian Stramitz, Milan Peschel, Andreas Maile, Otto Engelhard, Ruth und Christoph Sabadino, Axel Kühn, Marcel Gustke, Uli Röser, John Noville, Oli Rubow, Anne Czichowsky, Walter und Peter Keiser, Bernd Konrad, Marianne Sägebrecht, u.v.a.